Mittwoch, 21. März 2012

Hallo ihr Lieben, 

nach meinem letzten Eintrag fuhr ich zum Ausgleich der stressigen Woche sonntags noch ins schöne Tigre, ein Delta, das circa eine Stunde mit dem Zug entfernt liegt. Dort kann man mit Boten auf verschiedene Inseln fahren und die kleinen Wasserstraßen und die schönen Natur genießen. Hier ein paar kleine Eindrücke:




Die Woche verging ziemlich schnell und ehrlich gesagt weiß ich schon kaum mehr, was ich während der Woche außer den Vorlesungen noch so gemacht habe: ein bisschen Bürokratie, ein wenig praktische wöchentliche Arbeit schreiben (Grrr) und zum Intensiv-Sprachkurs gehen. Bei letzterem war es jeden Tag wieder eine Überraschung, wer zur Tür rein kommt, weil es ungefähr jeden Tag eine neue Lehrerin war ;). Die Vorlesungen waren die vergangene Woche schon viel besser zu verstehen ;).Hier mal ein Eindruck von unserem "Klassenzimmer" beim Sprachkurs in der Universidad de Buenos Aires (UBA):




Am letzten Wochenende traf ich mich dann mit den spanischen Austauschstudenten und nah meine Mitbewohner mal wieder mit- erst ging es in eine Bar namens "El Alamo" und dann in eine Discothek namens "Groove" mit argentinischer Reggeaton Musik.


Samstags abends ging es dann zu einem Konzert meines argentinischen Mitbewohners, der eine eigene Band hatte. Der Weg dorthin war ziemlich weit- der Bus fuhr eine Straße entlang von Hausnummer 1000 bis 10000, was dann schon ne Stunde dauern kann.;) Noch müde vom Vorabend war nach dem Konzert dann auch schlafen angesagt ;).

Sonntags genoß ich für ein bisschen die Sonne und das schöne Wetter in einem Park in Palermo mit meinen Mitbewohnern. Es gab eine Menge zu sehen: Akrobaten, die Tücher in Bäume hängen und daran herumturnen, Frettchen, und ganz beliebt war das Mate Tee- Trinken. ;-)


Jeden Montag gibt es hier ein Event, dass sich "La Bomba del Tiempo" nennt- Trommelmusik mit teilweise Begleitung von anderen Instrumenten. War mal was anderes- aber nicht 100% meine Musikrichtung. ;) 


Nach längerer Zeit ohne Sport dachte ich mir, dass es mal wieder tätig werden muss. Gestern war ich dann, zusammen mit einer anderen deutschen Austauschstudentin aus meiner Universität, zum ersten Mal bei einem Capoeira-Kurs in der Nähe. Man war das peinlich- bei vielen akrobatischen Übungen mussten wir passen (z.B. Handstand-Überschlag), aber es hat wirklich Spaß gemacht ;). Donnerstag gehts weiter ;)... und ich habe jetzt schon Muskelkater.

Liebe Grüße ;)
Eure ISi

Samstag, 10. März 2012

Aller Anfang ist schwer...

Hallöchen, 

jetzt sind fast zwei Wochen im schönen Buenos Aires um... und ich hab immer noch nicht so viel Touristisches gesehen ;(. Das hat auch seine Gründe wie ihr später lesen könnt.

Erstmal waren einige meine Mitbewohner, Fabian (der aus dem Flugzeug), ein paar Freunde von ihm und ich etwas im Stadtteil Palermo etwas trinken- sehr schickes Viertel und es ist immer etwas los.
Samstags haben Fabian und ich uns mal das Stadtviertel Puerto Madero angesehen- der Hafen der Stadt- sowie ein Reservat/Naturschutzgebiet welches direkt am Hafen gelegen ist.
Es sieht nach Urlaub aus und man könnte denken, dass man mal die Füße ins Wasser halten kann, aber das ist kein Urlaub und bei dem braunen Wasser hält auch keiner seine Füße rein.
Es soll wohl einen Strand gehen- der aber 4 Fahrtstunden von Buenos Aires entfernt liegt.... schade ;-(









Sonntags hatten meine Mitbewohner und ich uns dann einen Sonntagsmarkt in San Telmo angesehen- es gab dort Schmuck, Tangotänzer, Essen und allerlei anderes zu sehen.

Hier könnt ihr meine Mitbewohner mal sehen (da waren wir gerade auf dem Weg zum Markt):

Auf dem ersten Bild seht ihr links Maik (Engländer), ich, Loreto (Chilenin) und Germán (Argentinier,auch wenn der Name sehr Deutsch klingt und auch Deutsch aussieht)


Auf dem zweiten Bild seht ihr dann links noch Jean-Baptiste, auch Jota genannt (Franzose). Auf den Bildern fehlt noch der Freund von Loreto, Fernando (Peruaner), der auch mit in der WG wohnt.

Ich hab es wirklich gut getroffen mit meinen Mitbewohnern. Die sind alle so hilfbereit, lieb und aufgeschlossen... Freu mich sehr, dass ich hier gelandet bin ;-).
Diese Woche war dann geprägt von Organisatorischem: Behördengänge für ein argentinisches Führungszeugnis, eine Wohnungsbescheinigung, Finden eines Übersetzers (der existiert), Sprachtest an einer anderen Uni (UBA) um mich später in den Sprachkurs dort einschreiben zu können... 
Für ersteres kann man dann schonmal 4 Stunden in der Schlange stehen und 1 Stunde in der Behörde verbringen, bis man das dann beantragt hat-aber nicht aufgrund der Langsamkeit der Mitarbeiter sondern,weil es ungefähr 800 Menschen gab die anstanden und dasselbe wollten wie ich. Unglaublich... und ich wills nicht wiederholen ;). Gott sei Dank half mir eine Mexikanerin, Diana, die ich in der Uni bei der Einschreibung kennen gelernt hatte, zu wissen wo ich was beantragen muss und hat sich mit mir die Zeit in der Schlange vertrieben.

Am Mittwoch begannen dann die Vorlesungen. Was gleich ist zur deutschen Uni ist: Es gibt einen Professor, der was erzählt und es gibt ein Skript. Was anders ist: Es gibt keine Präsentation, es gibt viel Gruppenarbeit und Zwischenarbeiten, die zu verfassen sind und dazu noch 2 Teilprüfungen und eine Endprüfung... das kann wirklich heiter werden. Ich konnte bis auf einen Professor alle gut verstehen, aber einer nuschelte, sprach schnell oder es fuhr gerade ein Bus am Fenster vorbei ;), sodass vielleicht 5% von dem was er sagte bei mir ankamen.
Dann kann ich jetzt nur mal darauf hoffen, dass die Skripte (pro Vorlesung ein Ordner und ca. 25€ je Stück wert) mich durch das Semester retten ;-).
Nach der anstrengenden Woche brauchte ich gestern erst einmal einen Abend zur Ablenkung und da kam die Willkommensparty für Austauschstudenten meiner Universität gerade recht.
Meine 2 Mitbewohner (Germán und Jota) , die eigentlich schon am Vortag lang weg waren und wenig Schlaf hatten, waren auch dabei ;-).
Es war schön die Austauschstudenten auch endlich mal kennen zu lernen, denn in meinen Vorlesungen sitzen meist nur Argentinier. Viele die ich kennen gelernt habe sind Spanier, aber es gibt auch 2 Deutsche - Ist ja auch mal ganz schön, seine Heimatsprache zu sprechen. ;)
Jetzt bin ich schon gespannt wie es nächste Woche weiter geht. Ihr sicher auch ;) ?!

Sonnige 30°C Grüße aus Buenos Aires

Eure ISi



Freitag, 2. März 2012

Hola a todos, 

das ist mein erster Reisebericht von meinem Aufenthalt in Buenos Aires. Entschuldigung, dass es etwas gedauert hat. Die Uhren ticken hier langsamer (werde später noch erklären inwiefern) und wenn man dann dazu noch krank wird NOCH langsamer ;).

Ich bin am Montag den 27.02. angekommen. Die Flugreise mit Air Canada war schon ein ziemliches Erlebnis. Der Flug von Frankfurt nach Toronto hat 8 Stunden gedauert, die schier endlos schienen und ich dachte mir na super, dass ich von Toronto noch 14 Stunden nach Buenos Aires fliegen darf ... neben mir saß einerseits ein super liebes chilenisches paar mit ihrem Baby, was sehr ruhig und unglaublich süß war und andererseits ein Unternehmensberater (mit eigener Unternehmensberatungsfirma), der mir nach einem Wein sogar anbot mir bei der Bachelorthesisstellenfindung behilflich zu sein. ;) Mit sowas hätte ich ja schonmal gar nicht gerechnet...
Am Flughafen in Toronto habe ich dann andere Studenten kennen gelernt (Johannes und Cunsa), die auch (dank des Preises) denselben beschwerlichen Weg hatten wie ich. Wir haben die wichtigsten Informationen und Vorbereitungen ausgetauscht bevor wir einchecken konnten. Angekommen im Flugzeug und ziemlich müde traf ich auf Fabian, auch ein deutscher Student, der im Flugzeug neben mir saß und auch nach Buenos Aires flog. Vor lauter Müdigkeit konnte ich jedoch nicht mal mehr das Essen abwarten und schlief 6 Stunden durch.

Vor Abreise hatte ich schon mit einem Freund von Chris aus Buenos Aires geschrieben, Pablo. Obwohl er mich nicht einmal kannte, schlug er vor mich vom Flughafen abzuholen- was ich als skeptische Deutsche natürlich nicht geglaubt habe.
Am Flughafen angekommen stand er wirklich da. Er hat daraufhin nicht nur mich, sondern auch die zwei andere deutschen Jungs zu ihren Unterkünften in verschiedene Hostels gefahren... was in Buenos Aires schon etwas länger dauern kann. Interessant war, dass er es vorzog sein Fenster runterzukurbeln und Menschen am Straßenrand zu fragen, wo sich welche Adresse befindet anstelle sein eingebautes Navi zu benutzen. nur doof, dass die Auskünfte der Argentinier nicht immer sooo exakt sind ;-).

Im Hostel habe ich in einem Sechsbettzimmer mit Damen 4 Nächte verbracht. 


Dienstag war meine erste Amtshandlung an die Uni zu gehen und mich einzuschreiben- so war der Plan. ;-)
Den Weg habe ich ganz gut gefunden- vom Hostel in San Telmo bis zur Uni in Palermo sind es 40-50 Minuten zu Fuß, die im Regen oder in der Hitze und bei dem Smog schon anstrengend sein können.
An der Uni angekommen gab es Küsschen zur Begrüßung und man wurde behandelt als wenn man sich schon länger kennen würde. Die Mitarbeiter vom International Office haben viele Fragen gestellt und wollten einem wirklich bei allem helfen (Brauchst du noch ne Wohnung?, Wo wohnst du denn jetzt?, Magst Du Buenos Aires...?). Ich versuchte, während ich den Schwall von Fragen gestellt bekam, ein Formular auszufüllen... fast unmöglich, und wenn man dann noch nach Worten suchen muss und dann in dem halbfertigen Satz unterbrochen wird denkt man sich: "Ist mein Spanisch jetzt sooo schlecht, dass Du mir die Worte in den Mund legst oder kannst Du die Antwort nicht abwarten?" ;-) Die Argentinier selbst sprechen relativ schnell, manche mittel schnell (=verstehbar) manche sehr schnell (=für mich noch nicht verstehbar).

Entgegen meiner Erwartungen war es nach dem Formularausfüllen noch nicht möglich die Kurse für das Semester auszuwählen. "Dafür musst Du heute nachmittag wieder kommen". Ahja ;). Gut. Also vertrieb ich mir die Zeit mit Diana (z.B. mit Essen gehen), einer Mexikanerin die auch im selben Büro war um sich einzuschreiben und wir gingen später zurück zur Uni. Leider war die Matrikelnummer noch nicht erstellt und mir wurde die Nachricht erteilt, dass es erst am nächsten Tag möglich sei Kurse zu wählen.... am nächsten Tag waren dann schließlich nur 3 von 4 Kursen, die ich belegen wollte, angeboten. Also musste ich mir noch einmal Gedanken machen, welcher der ausländischen Kurse am besten zur die Inlandsvorlesung passt. Und ich dachte ich hätte was gefunden, aber der Kurs war dann voll -zwar hatte ich am Vortag angerufen um sicher zu gehen, dass es möglich ist, dass ich mich darin einschreibe, aber brachte dann ja nichts. Ich suchte also noch eine andere Vorlesung aus, die auf die betreffende Inlandsvorlesung passte- Gott sei dank gab es noch eine und sie war frei!!

Da ich mich erkältet habe, dachte ich mir ich belohne mich mal mit einer Busfahrt zum Hostel... ja genau. Das war auch nicht so einfach. Es gibt ein Buch in dem man sehen kann in welchem Viertel welcher Bus abfährt, nur weiß man nicht genau wo und muss sich durchfragen und Busfahrpläne gibts auch nicht! Das gute ist: es ist günstig, das schlechte ist: es dauert meist genauso lang oder noch länger als zu Fuß zu gehen ;-). An diesem Tag war noch ein Streik der Metro (subte) sodass ich den Weg der zu Fuß 40 Minuten dauert, mit dem Bus 1,5 Stunden gedauert hat.

Zur Wohnungssuche: ich habe einen Haufen Email geschrieben, aber da zur Zeit viele Studenten anfangen hier zu Studieren war es nicht einfach etwas zu finden. Auf das was ich gesehen habe,bis ich meine jetzige Wohnung (die ich seit heute habe) gefunden habe, war ich nicht eingestellt. Die eine war eine Wohnung im schicken Viertel von Palermo, in der eine Mutter mit ihrer Tochter eine Mitbewohnerin gesucht hat- Besucher untersagt und strikte Ordnung ist zu halten. Die andere hatte sicherlich argentinischen Stil- in einem Hinterhäuschen mit bunten Wänden, aber nicht besonders stabil, sah aber leider aus wie eine Bretterbude... ich hatte so ein glück, dass ich meine Wohnung hier im Stadtteil Recoleta gefunden habe- denn 3 Minuten nach mir kam jemand anderes der dasselbe Zimmer wollte- da musste ich mich schnell entscheiden. Ich wohne nun mit 5 anderen zusammen: ein Argentinier, ein Franzose, ein Engländer, eine Chilenin und ihr Freund. Habe aber noch nicht alle kennen gelernt. Mal schauen.





Jetzt erwartet mich das erste spannende Wochenende in Buenos Aires. Ich freu mich darauf und natürlich auch auf eure Kommentare zu meinem Bericht.

Liebe Grüße
Eure ISi